Der Tag der offenen Tür ist vorbei. Die Türen sind zu, der Kaffee ist leer, und auf dem Tisch liegt noch der letzte Flyer. Vielleicht war viel los, vielleicht eher überschaubar – aber so oder so: Die wirklich entscheidende Phase beginnt jetzt. Denn wer sich nach einer Besichtigung nicht mehr meldet, ist nicht unbedingt desinteressiert. Vielleicht war’s zu viel auf einmal. Vielleicht fehlte nur ein kleiner Anstoß.
Und genau hier kommt sie ins Spiel – deine follow-up email sequence after open house visit. Kein automatisierter Massenversand, keine langweiligen Vorlagen, sondern eine clevere, menschlich formulierte Serie an Nachrichten, die genau das tun, was sie sollen: Verbindung aufbauen, Interesse auffrischen, Entscheidung unterstützen.
Warum du dich jetzt melden solltest – und nicht erst nächste Woche
Nach einem Open House sind Eindrücke frisch, aber auch flüchtig. Viele Interessent:innen besuchen mehrere Immobilien oder Angebote in kurzer Zeit. Wer sich zuerst meldet, bleibt besser im Kopf. Und wer sich gut meldet – mit Persönlichkeit, Timing und Inhalt – hat eine reale Chance auf den nächsten Schritt: eine Anfrage, ein Gespräch, vielleicht sogar ein Angebot.
Die E-Mail-Sequenz: keine Massenmails, sondern kleine Gesprächseinladungen
Die Kunst liegt nicht im Was, sondern im Wie. Eine gute E-Mail-Sequenz wirkt wie eine freundliche Erinnerung, kein Verkaufsdruck. Wie ein „Hey, schön, dass du da warst“ – nicht wie „Jetzt kaufen oder nie!“
Hier ist ein bewährter Fahrplan für deine Nachfass-E-Mails nach einem Open House:
E-Mail 1: Direkt nach dem Event – Danke & persönlicher Touch
Zeitpunkt: Noch am selben Tag oder am nächsten Morgen.
Betreffzeile: „Schön, dass du da warst – hier noch ein paar Infos“
Inhalt:
- Kurzes, ehrliches Dankeschön.
- Ein persönlicher Bezug („Ich erinnere mich, dass Sie nach dem Garten gefragt haben…“)
- Link zur digitalen Broschüre, Exposé oder Fotogalerie
- Einladung, Fragen zu stellen oder ein Gespräch zu vereinbaren
Ton: Locker, freundlich, nicht aufdringlich. Du willst in Erinnerung bleiben, nicht gleich verkaufen.
E-Mail 2: Zwei bis drei Tage später – Erinnerung & Nutzen
Zeitpunkt: 2–3 Tage nach der ersten Mail.
Betreffzeile: „Noch Fragen zur Immobilie?“
Inhalt:
- Ein Reminder an den Besuch
- Eventuell neue Infos, z. B. Preisupdate, Nachfrage von anderen Interessenten
- Betonung von Vorteilen, die in Erinnerung bleiben sollten
- Einladung zu einer Einzelbesichtigung oder einem Gespräch
Tipp: Nutze hier kleine Details, z. B. „Viele haben die ruhige Lage gelobt – was war Ihr Eindruck?“
E-Mail 3: Nach einer Woche – Entscheidungshilfe
Zeitpunkt: 6–7 Tage nach dem Open House
Betreffzeile: „Passt das Objekt zu Ihnen?“
Inhalt:
- Offene, direkte Frage: „Was hat Ihnen gefallen – und was nicht?“
- Vergleich mit ähnlichen Immobilien oder Zusatzinfos
- Eventuell Hinweis auf Frist oder steigendes Interesse
Diese Mail darf etwas persönlicher sein, auch ein bisschen direkter – aber immer respektvoll.
E-Mail 4: Zwei Wochen später – Letzter Check-in
Zeitpunkt: Zwei Wochen nach der Besichtigung
Betreffzeile: „Noch auf der Suche? Wir helfen gern.“
Inhalt:
- Abschließender Check-in
- Einladung zu einem Gespräch über Wunschkriterien
- Angebot, Alternativen zu zeigen
Diese Mail zeigt: Du bist nicht nur an diesem Objekt interessiert – sondern daran, die passende Lösung zu finden.
Bonus-Tipp: Kleine Extras, große Wirkung
Menschen lieben es, gesehen zu werden. Kleine persönliche Hinweise (ohne creepy zu wirken) sind Gold wert. Etwa:
- „Sie hatten Interesse am Home-Office-Raum – ich schicke Ihnen hier noch ein Foto davon.“
- „Falls Sie noch mal virtuell reinschauen wollen: Hier ein kurzer Video-Rundgang.“
- „Wir haben seit dem Open House die Terrasse neu gestaltet – hier ein Sneak Peek.“
Solche kleinen Aufmerksamkeiten wirken oft stärker als Rabatte oder Dringlichkeitsfloskeln.
Worauf du achten solltest: Authentizität vor Automatisierung
Natürlich kannst du deine E-Mails mit Tools wie Mailchimp, HubSpot oder ActiveCampaign automatisieren – aber bitte mit Herz. Achte darauf, dass jede Nachricht klingt, als käme sie von dir, nicht von einem Bot.
Vermeide:
- generische Formulierungen à la „Sehr geehrter Besucher“
- zu viel „Jetzt handeln!“, „Letzte Chance!“, „Nur noch heute!“
- endlose Aufzählungen von Features
Was besser funktioniert:
- Geschichten
- echte Begeisterung
- offene Fragen
Und wenn keine Reaktion kommt?
Das ist völlig normal. Nicht jede Besichtigung führt zu einem Abschluss. Aber jede gut gemachte Follow-up-Sequenz sorgt dafür, dass du in Erinnerung bleibst – als Profi, als Partner, als jemand, der sich kümmert.
Und vielleicht kommt die Antwort nicht nach einer Woche. Sondern nach einem Monat. Wenn das perfekte Timing da ist. Wenn der Kopf frei ist. Wenn die anderen Optionen durch sind.
Du willst nicht drängen. Du willst da sein, wenn jemand bereit ist.
Fazit: Nach dem Open House ist vor der Entscheidung
Viele denken, der Besichtigungstag sei der wichtigste Moment. Dabei ist es oft das, was danach kommt. Deine Nachbereitung macht den Unterschied – zwischen einem Besuch und einem Abschluss.
Mit einer gut getakteten, persönlichen und wertschätzenden follow-up email sequence after open house visit holst du Interessent:innen nicht nur zurück – du begleitest sie auf dem Weg zur Entscheidung.
Und das ist es, worauf es ankommt: nicht nur verkaufen. Sondern helfen, herausfinden, begleiten.
Denn am Ende geht’s nicht um Quadratmeter. Sondern um ein Zuhause. Und das beginnt oft mit einer einfachen E-Mail.